Fragen und Antworten zum Thema Milch
 

 
   

Inhalt:7. Es ist natürlich, daß Menschen Milch trinken

    Der Mensch ist das einzige Lebewesen der Erde, das die Milch einer anderen Spezies trinkt. Das war nicht immer so: Wir haben uns seit Tausenden von Jahren auch ohne Milch prächtig entwickelt. Tatsache ist, daß etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung die Kuhmilch nicht einmal verdauen kann.

    Ob wir den Konsum von Tiermilch als natürlich ansehen oder nicht, ist hierbei irrelevant. Entscheidend ist, daß wir keine Milch brauchen. Daher sind das Leid und der Tod, die in diesem Zusammenhang zwangsläufig verursacht werden, nicht zu rechtfertigen (siehe auch 11. und 12.).


8. Menschen brauchen etwas Milch

    Milch enthält einige wertvolle Nährstoffe, die von Menschen, die in der Lage sind, Milch zu verdauen, genutzt werden können (siehe auch 7.). Die gleichen Nährstoffe aber werden dem Körper durch vegane Ernährung optimal zugeführt. Das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen durch Milchverzehr fällt hierbei jedoch weg (siehe 9). Ebenso werden Quälerei und der Tod der Tiere vermieden (siehe auch 11. und 12.).


9. Milch ist gut für Dich

    Schätzungen zufolge verfügen weltweit etwa 90% aller Erwachsenen nicht über das Enzym Laktase, das für die Verdauung von Milchzucker (Laktose) notwendig ist. Dieser natürliche Mangel ist harmlos, solange keine Milch getrunken wird. Bei Milchkonsum nämlich treten Symptome auf wie chronischer oder akuter Durchfall, Blähungen, Unterleibsschmerzen, und gegebenenfalls, bei älteren Frauen, Osteoporose.

    Milchunverträglichkeit ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien. Symptome sind z.B. Asthma, Ekzeme, Hautausschlag, chronische Nasen- und Stirnhöhlenbeschwerden, Mandelentzündungen, Geschwüre, Verdauungsbeschwerden, Hyperaktivität, Depression, Migräne und verschiedene Formen von Arthritis.

    Kuhmilch kann bei Kleinkindern Blutungen im Magen- und Darmbereich verursachen, was wiederum zu Anämie führen kann. Außerdem ist erwiesen, daß eine Verbindung zwischen Milchkonsum und dem im Alter auftretenden »Grauen Star« existiert.

    In Großbritannien liefern allein Milchprodukte 50% der gesättigten Fettsäuren, die wir zu uns nehmen. Dies stellt einen hohen Risikofaktor für Herzkrankheiten dar - eine der häufigsten Todesursachen.


10. Wir nehmen doch nur, was das Kalb nicht braucht

    Das ist eine sehr naive Sichtweise, und zudem absolut unzutreffend. Idyllische »Szenen vom Bauernhof« gehören schon lange der Vergangenheit an. Der modernen Milchkuh wird das Kalb bereits nach 1 bis 3 Tagen weggenommen (siehe Punkt 12).

    (Zusatz der Übersetzer: Eine Kuh gibt nur dann Milch, wenn sie ein Kalb erwartet oder bereits geboren hat. Unter natürlichen Bedingungen trägt sie im Laufe ihres Lebens (Lebenserwartung: 20 Jahre) 3 bis 5 Kälber aus. Da dieser natürliche Zyklus den wirtschaftlichen Intressen der Industrie nicht gerecht wird, forciert letztere durch künstliche Befruchtung eine »Dauerschwangerschaft«, so daß die Kuh ständig Milch gibt (siehe 12.). Die Kälber jedoch werden mit Ersatznahrung großgezogen (weibliche Tiere) bzw. zur Fleischproduktion gemästet (männliche Tiere) (siehe 11.). Das heißt: Wir nehmen den Kälbern sehr wohl ihre Milch weg. Wir nehmen sogar mehr Milch, als die Kuh unter normalen Umständen geben könnte.)


11. Was passiert mit den Kälbern?

    Die weniger gesunden Kälber werden gewöhnlich nach ein paar Tagen geschlachtet (nachdem sie die leidvolle Fahrt zum Schlachthof ertragen mußten), um zu Tierfutter, Pasteten und Lab für die Käseherstellung verarbeitet zu werden.

    Einige Kälber werden als Milchkühe genutzt. Andere werden im Alter von 1 bis 2 Wochen an Mastbetriebe verkauft, wo sie zur Rindfleischproduktion gemästet werden. Bei 80% unseres Rindfleisches handelt es sich um ein Nebenprodukt der Milchindustrie.

    Allein aus Großbritannien werden jährlich eine viertel Million Kälber unter qualvollen Bedingungen nach ganz Europa exportiert und dort zu Kalbfleisch verarbeitet. Sie werden in Einzelhaft in extrem engen Boxen gehalten, in denen sie sich noch nicht einmal umdrehen können. Sie bekommen kein Streu (sie würden es sonst essen) und werden nur mit flüssiger Nahrung ohne Eisen und Ballaststoffe gefüttert, um ihr Fleisch hell und anämisch (rosig) zu halten. Nach 3 bis 5 Monaten werden sie geschlachtet - unter diesen Umständen würden sie wahrscheinlich ohnehin nicht länger leben.

    Über 170.000 Kälber, die unter 3 Monaten alt sind, sterben jährlich aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen und der brutalen Behandlung auf dem Markt.


12. Milchwirtschaft schadet den Tieren nicht

    Ab dem 2. Lebensjahr verbringt die moderne Milchkuh 9 Monate jährlich damit, ein Kalb auszutragen. Wenn ihr das Kalb dann ein bis drei Tage nach der Geburt genommen wird, bedeutet das für beide schreckliches Leiden. Danach wird die Kuh für 10 Monate gemolken. Während dieser Zeit muß sie 10x mehr Milch produzieren, als ihr Kalb benötigt hätte. Daher überrascht es kaum, daß jährlich ein Drittel der Milchkühe an Mastitis, einer schmerzhaften Entzündung des Euters, leiden.

    Um den Milchertrag zu steigern, werden die Kühe mit hochdosierten Eiweißkonzentraten gefüttert. Dies reicht jedoch oft nicht aus, so daß sie u.U. ihr eigenes Körpergewebe angreifen müssen, um der ständigen Nachfrage zu entsprechen (»milking off her back«). Infolge der daraus resultierenden Blutübersäuerung, der sogenannten Azidose, beginnen jährlich 25% der Milchkühe zu lahmen.

    Im Alter von 5 Jahren, verbraucht und erschöpft, werden sie schließlich geschlachtet. Ihre natürliche Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 20 Jahre.


13. Kühe würden keine Milch geben, wenn sie nicht zufrieden wären
 
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